Das vierte Rad am Wagen | Mit einem neuartigen Betriebskonzept geht im Herbst die PS.Halle in Einbeck an den Markt und ergänzt die Ausstellungsfläche
EINBECK. Schon der Name gibt zu verstehen, dass da kein ganz normales Veranstaltungszentrum entsteht: „PS.Halle“ nennt sich das Haus, das im südniedersächsischen Einbeck ab September 2016 seinen Betrieb aufnehmen und dann neben Ausstellungen auch Tagungen, Konzerten und gesellschaftlichen Veranstaltungen einen neuen Ort geben soll.
Hinter der ohne öffentliche Mittel gebauten und betriebenen Ausstellungshalle steckt ein schlüssiges Betriebskonzept. Der Bezug zur Pferdestärke im Namen der PS.Halle kommt nicht von ungefähr, handelt es sich bei der PS.Halle doch um ein Nebengebäude des PS.SPEICHER, ein Ausstellungszentrum rund um das Thema historischer Mobilität. Erst vor eineinhalb Jahren eröffnet, hat der PS.SPEICHER bereits fast 150.000 Menschen aus nah und fern angelockt und sich innerhalb kürzester Zeit bundesweit einen Namen als innovative Erlebnisausstellung gemacht.
Gegründet wurde der PS.SPEICHER vom Kaufmann Karl-Heinz Rehkopf, dessen
in eine Stiftung überführte Sammlung historischer Fahrzeuge den Grundstock der einzigartigen Ausstellung bildet. Auch der Bau der PS.Halle wird durch eine Zustiftung von KarlHeinz Rehkopf ermöglicht.
Zum PS.SPEICHER gehört ein nicht minder erfolgreiches Restaurant, die
GENUSSWERKSTATT sowie das erst vor einem halben Jahr eröffnete Hotel FREIgeist
Einbeck mit 63 Doppelzimmern und sieben Tagungsräumen. Das Hotel FREIgeist Einbeck und die GENUSSWERKSTATT werden von der Hotel FREIgeist GmbH & Co. KG betrieben. Mit der PS.Halle wird das Ensemble zwischen Ausstellungsbetrieb, Hotel und Gastronomie nun um das vierte Rad am Wagen ergänzt und vervollständigt.
„Die PS.Halle ist keine klassische Stadthalle“, erläutert Lothar Meyer-Mertel, Geschäftsführer des PS.SPEICHER, „sondern soll in einer Grundfunktion als Ausstellungsergänzung zu unserer laufenden Ausstellung genutzt werden“. So sind zunächst temporär wechselnde Ausstellungen geplant. Die Halle ist dabei so konzipiert, dass der Saal innerhalb kürzester Zeit für Veranstaltungen umgerüstet werden kann. Spezielle Aufzüge ermöglichen es, die Fahrzeuge und Exponate in dafür vorgesehene Lagerräume zu transportieren und aus der Ausstellungshalle einen Konzertsaal, einen Bankettsaal oder einen Tagungsraum zu machen. Dabei muss, so die Erwartung der Betreiber, der Raum vermutlich gar nicht oft vollständig beräumt werden, oft werden die Exponate ganz oder teilweise im Raum verbleiben können. „Es ist ja gerade ein besonderer Reiz, inmitten der Ausstellungsstücke zu tagen oder sein Bankett abzuhalten“, meint Meyer-Mertel. „So eine Tagung mitten in der Ausstellung ist gerade für Firmenkunden aus dem Bereich der Kraftfahrzeugindustrie und dem Kraftfahrzeughandel aber auch verwandter Bereiche sicherlich eine reizvolle Alternative zu üblichen Tagungslocations.“ Das bestätige sich auch schon am Erfolg des Hotels FREIgeist Einbeck, das bereits jetzt überdurchschnittlich gut von Kunden aus diesem Segment gebucht sei.
Noch etwas hebt die PS.Halle von anderen Angeboten ab: „Bei der Sammlung Rehkopf
handelt es sich mit über 2.000 Stücken um eine der weltweit größten privaten Sammlungen an Fahrzeugen. Darunter sind viele Motorräder und PKWs, aber auch Lastkraftwagen und Busse. Wir sind also in der Lage, den Raum auch individuell mit Fahrzeugtypen oder -klassen zu gestalten, zu denen der Veranstalter einen Bezug hat. Das dürfte in dieser Form einzigartig auf dem Tagungsmarkt sein.“ Darüber hinaus soll die Halle auch durchaus für gelegentliche Konzerte und gesellschaftliche Veranstaltungen genutzt werden können.
Die PS.Halle verfügt über ein Erdgeschoss und eine Galerie. Die Kapazität für Reihenbestuhlung beträgt 700 Plätze. Parlamentarisch ist Platz für rund 420 Teilnehmer, ähnlich hoch ist die Kapazität im Bankettbereich. Erweitert wird das Raumprogramm der Halle durch insgesamt 7 Tagungsräume im benachbarten Hotel FREIgeist Einbeck für bis zu 180 Personen sowie durch weitere Kapazitäten im PS.SPEICHER selbst.
Ergänzt wird das Angebot des PS.SPEICHER durch die historische Fachwerkstadt Einbeck, die sich nur wenige hundert Meter vom Areal des PS.SPEICHER entfernt dem Besucher erschließt. Neben einer sehr schönen, original erhalten Innenstadt, bietet das
kleine Städtchen mit der historischen Einbecker Brauerei aber auch anderen authentischen Angeboten gute Möglichkeiten für reizvolle Rahmenprogramme.
In Betrieb genommen wird die PS.Halle am 03.09.2016 mit der Eröffnung der „Niedersächsischen Musiktage“. Bauherr ist die Kulturstiftung Kornhaus. Geplant wurde die Halle vom Architekten Hansjochen Schwieger aus Göttingen; für die Innenarchitektur zeichnet das Architekturbüro ö_konzept aus Zwickau verantwortlich, das auch wesentliche Teile der Ausstellung des PS.SPEICHER realisiert hat.
Der PS.SPEICHER zeigt in einem ehemaligen Kornspeicher auf rund 5.000 qm Ausstellungsfläche mit rund 350 Exponaten die Geschichte der automatisierten Mobilität auf 2, 3 und 4 Rädern. Er erfreut sich seit Eröffnung im Juli 2014 ungebremsten Zustroms der Gäste und wurde für sein Ausstellungskonzept mehrfach ausgezeichnet.