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Objekt des Monats März: Die Heinkel Kabine – Klein, charmant und voller Geschichte


Hellblauer Kleinstwagen Heinkel Kabine aus den 1950er Jahren, ausgestellt im PS.SPEICHER. Das dreirädrige Fahrzeug mit seiner markanten Kuppelform, den verchromten Stoßstangen und den kleinen Rundscheinwerfern verkörpert die Nachkriegszeit und die Ära der Mikroautos. Die Kabine wirkt kompakt und charmant, typisch für die Wirtschaftswunderjahre.

Ein kleines Fahrzeug ganz groß – Die Heinkel Kabine im Rampenlicht

Die Wahl steht fest: Die Heinkel Kabine ist das Objekt des Monats März 2025 im PS.SPEICHER – und das nicht zufällig. Diesmal durfte die Community auf unseren Social Media Kanälen selbst entscheiden, welches Fahrzeug diesen besonderen Titel tragen soll. Die Wahl fiel auf einen echten Klassiker der Wirtschaftswunderjahre, der bis heute fasziniert: die Heinkel Kabine 175.

Den ganzen März über könnt ihr euch dieses außergewöhnliche Kleinstfahrzeug im Foyer des PS.SPEICHER aus nächster Nähe anschauen und dabei tief in die spannende Geschichte dieses Nachkriegshelden eintauchen.


Von der Luft auf die Straße – Ernst Heinkels Meisterwerk

Nach dem Zweiten Weltkrieg sah die Welt für viele deutsche Industriebetriebe ganz anders aus – so auch für die Ernst Heinkel AG. Der berühmte Flugzeughersteller durfte wie viele andere Firmen aufgrund der alliierten Auflagen zunächst keine Flugzeuge mehr bauen. Doch Not macht erfinderisch, und so wagte sich Heinkel ab 1949 in ein völlig neues Segment: die Fahrzeugproduktion.

Klein, leicht, günstig und praktisch – genau das brauchte Deutschland in den Wirtschaftswunderjahren. Inspiriert von der erfolgreichen BMW Isetta und dem bereits vorgestellten Messerschmitt Kabinenroller, begann Heinkel mit der Entwicklung einer eigenen Kabine. 1955 war es soweit: Auf der IFMA (Internationale Fahrrad- und Motorradausstellung) stellte Heinkel seine Heinkel Kabine 175 vor.

Während andere Projekte wie die Hoffmann-Kabine rechtlich gestoppt wurden, konnte sich Heinkel mit seinem Entwurf durchsetzen. Der Unterschied zur Isetta? Die Ähnlichkeit war zwar äußerlich gegeben, doch technisch gingen die Konzepte auseinander. Heinkel setzte auf ein Viertakt-Triebwerk, während die Isetta mit einem Einzylinder Viertakt Motor unterwegs war.


Clever und kompakt – Technische Highlights der Heinkel Kabine

Mit nur 174 cm³ Hubraum und 9,2 PS war die Heinkel Kabine sicher kein Sportwagen, doch mit einer Höchstgeschwindigkeit von 87 km/h war sie im Stadt- und Überlandverkehr durchaus zügig unterwegs. Der geringe Verbrauch und die kompakten Abmessungen machten sie zum perfekten Begleiter für den Alltag in den engen Städten der 1950er Jahre.

Technische Daten im Überblick:

  • Hersteller: Ernst Heinkel AG

  • Typ: Kabine 175

  • Motor: 1-Zylinder-Viertakt

  • Hubraum: 174 cm³

  • Leistung: 9,2 PS

  • Höchstgeschwindigkeit: 87 km/h

  • Bauzeit: 1956–1958

  • Neupreis: 2.900 DM

Besonders clever: Die Notausgangs-Funktion des Rollverdecks, mit der die Passagiere im Ernstfall die Kabine nach oben verlassen konnten – ein durchdachtes Sicherheitsfeature, das die Heinkel Kabine von vielen anderen Mikroautos ihrer Zeit abhob.


Platz für die ganze Familie – Klein, aber oho

Auch wenn die Heinkel Kabine von außen aussieht wie ein Fahrzeug für zwei Personen, überraschte sie mit einem erstaunlich gut ausgenutzten Innenraum. Neben zwei Erwachsenen konnte sie – zumindest auf kürzeren Strecken – auch zwei Kleinkinder mitnehmen. Das machte sie zu einer der wenigen echten Familienkutschen im Mikroformat.

Mit nur 290 Kilogramm Leergewicht war die Kabine zudem ein echtes Leichtgewicht, was nicht nur den Verbrauch niedrig hielt, sondern auch das Fahrverhalten agil machte – zumindest im Rahmen dessen, was 9,2 PS hergaben.



Konkurrenz und Charakter – Die Heinkel Kabine im Marktumfeld

Natürlich war die Heinkel Kabine nicht allein unterwegs. Die Wirtschaftswunderjahre brachten eine ganze Reihe von Mikroautos hervor, die allesamt darum wetteiferten, möglichst günstige und einfache Mobilität zu bieten. Die größten Konkurrenten waren:

  • BMW Isetta – das wohl bekannteste Mikroauto Deutschlands, mit ähnlichem Konzept und der berühmten Fronttür.

  • Messerschmitt Kabinenroller – aerodynamisch, mit Tandemsitzen und Flugzeug-Cockpit.

  • Goggomobil – etwas größer und mit klassischerem Design, aber immer noch kompakt.

Was die Heinkel Kabine von diesen Modellen unterschied, war ihr technischer Feinschliff: Ein Viertaktmotor, ein durchdachtes Fahrwerk und die Kombination aus robuster Einfachheit und einem gewissen Charme machten sie zum Liebling vieler Mikroauto-Fans.


Vom Alltagsfahrzeug zum Sammlerstück

Die Heinkel Kabine war nicht für die Ewigkeit gebaut – sie sollte einfach, günstig und nützlich sein. Doch genau diese Eigenschaften machen sie heute zum begehrten Sammlerstück. Gut erhaltene Exemplare sind selten, denn viele der kleinen Kabinen wurden in den 1960er Jahren durch größere Kleinwagen ersetzt.

Heute steht die Heinkel Kabine für eine Zeit, in der Mobilität noch etwas Besonderes war – und genau deshalb ist sie auch für jüngere Besucherinnen und Besucher so spannend. Ein Auto, das aus der Not geboren wurde und trotzdem voller cleverer Ideen steckt – das ist echte Ingenieurskunst im Mikroformat.


Jetzt live erleben – Die Heinkel Kabine im PS.SPEICHER

Den ganzen März 2025 über könnt ihr die Heinkel Kabine 175 als Objekt des Monats im Foyer des PS.SPEICHER bewundern. Dort steht sie, bereit ihre Geschichte zu erzählen – und genau das solltet ihr euch nicht entgehen lassen.

Lust auf mehr Mobilitätsgeschichte?

Dann lohnt sich ein Besuch in der Erlebnisausstellung, wo ihr die komplette Entwicklung der Mobilität – von den ersten Fahrrädern über die ersten Autos bis hin zu den modernsten Fahrzeugen – hautnah erleben könnt.


Fazit – Kleine Kabine, große Geschichte

Die Heinkel Kabine zeigt eindrucksvoll, wie viel Kreativität, Erfindergeist und Mut in den Fahrzeugen der Wirtschaftswunderzeit steckte. Als Nachkriegskonstruktion eines Flugzeugbauers war sie ein Beispiel dafür, wie man mit einfachen Mitteln Mobilität für alle möglich machte – und genau deshalb passt sie perfekt zum PS.SPEICHER.

Wir freuen uns auf viele Besucherinnen und Besucher, die sich im März selbst ein Bild von diesem charmanten Kleinwagen machen – und die Geschichte der Mobilität auf vier Rädern weiterentdecken.



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