Wie wir heute wissen, sind die Dimensionen unseres Kosmos gigantisch: Unser Universum ist 13,8 Milliarden Jahre alt, sein beobachtbarer Durchmesser beträgt mehr als 90 Milliarden Lichtjahre. Der Ausschnitt in Raum und Zeit, in dem sich ein menschliches Leben abspielt, ist demgegenüber verschwindend klein. Das Dilemma des Astronomen, der sich die Natur des Alls größtenteils durch passive Beobachtungen erschließen muss, liegt in dieser Diskrepanz begründet. Doch auch wenn wir den allergrößten Teil des Universums mit Missionen nicht
erreichen können, schicken wir Menschen Raketen und Weltraummissionen auf den Weg, um zumindest unsere nächste kosmische Umgebung nicht nur beobachtend sondern auch interaktiv zu erkunden. Die aktuellen Entwicklungen in der internationalen Raumfahrtindustrie - nicht zuletzt die Renaissance der bemannten Raumfahrt in den Vereinigten Staaten befeuert durch Investoren wie Elon Musk und Jeff Besos - haben diesbezüglich eine neue Euphorie entfachen können.
Im Jahr des 50. Jubiläums der ersten Mondlandung hat dieser Vortrag die menschliche Mobilität im Kosmos beleuchtet und schließlich zu astrophysikalischen Maßstäben in Beziehung gesetzt.
Sibylle Anderl, vielen bekannt als Redakteurin im Feuilleton und Wissenschaftsressort der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und durch Auftritte in Wissenschaftssendungen im Fernsehen, hat Philosophie und Astrophysik studiert, in letzterem promoviert. Sie hat uns auf verständliche Weise diese eigentlich unfassbaren Dimensionen von Geschwindigkeit, Raum und Zeit und den Stand der derzeitigen Forschung und Erkenntnisse nähergebracht.